Mit der ein oder anderen Form von Kalk kämpfen wir wohl alle. Die einen mehr im Kopf 🙂 die anderen beim Reinigen (KalkrĂĽckstände, verkalkte Kaffeemaschine, …).
Wie entsteht aber eigentlich der Kalk auf unseren frisch gewischten Flächen oder in der Waschmaschine?
Woher kommt der Kalk
Kalk, genauer Hydrocarbonate, findet sich gelöst überall im Wasser. Mal ist es mehr, mal weniger. Der Wasser-Härtegrad (in Deutschland mit der Einheit °dH) gibt die Konzentration der Hydrocarbonate an.
Härtebereich | Härtegrad |
---|---|
1 – weiches Wasser | bis 7,3 °dH |
2 – mittleres Wasser | 7,3 bis 14 °dH |
3 – hartes Wasser | 14 bis 21,3 °dH |
4 – sehr hartes Wasser | mehr als 21,3 °dH |
Je härter das Wasser, desto höher die Konzentration an Hydrocarbonaten.
Wie hart das Wasser in deiner Gegend ist, kannst du auf dieser Wasserhärte-Karte sehen.
Wo ist das Problem?
Solange das Hydrocarbonat im Wasser gelöst bleibt, besteht gar kein Problem.
Leider wandelt sich das Hydrocarbonat durch Hitze oder durch Verbinden mit dem Kohlendioxid aus der Luft in Carbonat. Karbonat ist nicht mehr wasserlöslich und bleibt dann als Rest auf der Heizspirale des Wasserkochers oder auf den Wandfliesen der Dusche zurück.
Da Karbonat, handelsüblich Kalk, nicht wasserlöslich ist, kann man ihn auch nicht mehr so einfach entfernen.
AuĂźerdem entsteht er natĂĽrlich auch an Stellen, die schwer erreichbar sind (im Innern der Waschmaschine, der ToilettenspĂĽlung oder generell der Leitungen).
Löslich ist Carbonat dann zwar nicht mehr mit Wasser, aber mit Säure löslich. In Verbindung mit Säure zersetzt sich das Carbonat.
Entkalkung Elektrogeräte
Trotz der allgegenwärtigen Werbung für einen Entkalker für die Waschmaschine (Motto: Waschmaschinen leben länger …), habe ich mit meiner Waschmaschine gar kein Problem. Durch die korrekte Dosierung (nach Wasserhärtegrad) mit den modernen Waschmitteln ist für die Waschmaschine schon gut gesorgt.
Wasserkocher, Kaffeemaschine, …
Für diese Elektrogeräte gibt es eine Vielzahl an Reinigern. Die einzigen beiden für mich legitimen Mittel sind Essig- oder Zitronensäure. Die gibt es günstig in der Drogerie und die beiden Mittel sollte man ständig vorrätig haben.
Wann benutzt man was?
Zum Heißentkalken (Kaffeemaschine) nutzt man Essigsäure.
25%ige Essigessenz im Verhältnis 1:2 mit Wasser mischen – also 1 Tasse Essigessenz mit 2 Tassen Wasser verdĂĽnnen
Die Mischung einmal durchlaufen lassen (zwischendurch die Maschine ausschalten und einwirken lassen). Danach mit frischen Wasser einmal durchlaufen lassen, um den Essig rauszuspĂĽlen.
Zitronensäure ist für die Kaffeemaschine schlechter geeignet, da durch die Hitze Calciumcarbonat entsteht und das ist noch schlechter zu entfernen. Allerdings greift Essig die Gummidichtungen an.
(Unbedingt die Herstellerempfehlungen beachten!)
Auf lange Sicht ist es für die Kaffeemaschine grundsätzlich besser, sie mit entkalktem Wasser zu betreiben.
Zumal auch der Kaffee und Tee besser schmecken.
HandelsĂĽbliche Entkalker gibt es z.B. von Brita
Andere Geräte, wie z.B. Wasserkocher, Duschköpfe, Armaturen werden besser mit Zitronensäure gereinigt, da Essig Kupfer und Gummi angreift.
Hierzu gibt man 2 Teelöffel Zitronensäurepulver in 1/2 Liter kaltes Wasser. Umrühren bis es restlos aufgelöst ist.
Grundsätzliche Maßnahmen
Grundsätzlich gilt, gerade wenn man sehr hartes Wasser hat, keine Wasserreste irgendwo stehen lassen. Duschfliesen direkt nach dem Duschen mit einem Fenstergummi abziehen, Kaffeekannen, Wasserkocher, Töpfe ausgießen und trockenwischen.
Armaturen nach dem sauberwischen direkt trockenreiben.
Entkalker Anlagen
FĂĽr diejenigen, die Zugriff auf ihre Wasserleitungen haben, empfiehlt sich bei hartem Wasser eine Entkalkungsanlage.
Diese Anlage entkalkt sämtliches in den Haushalt hereinkommendes Wasser, so dass man weder am Teekocher noch an den Badfliesen Spuren von Kalk finden sollte.
So eine Anlage hat allerdings auch ihren Preis. Es gibt verschiedenste Kosten-Nutzen-Berechnungen, die allerdings den Rahmen dieses Artikels sprengen.
Eine klare Empfehlung kann ich leider nicht abgeben, dazu ist die Kostenrechnung zu individuell (hängt allerdings hauptsächlich vom Härtegrad und vom Wasserverbrauch ab).
{ 2 Kommentare }
Aufschlussreicher Beitrag ! Mal wieder was dazu gelernt 🙂
Hallo das mit dem Wasser Härtegrad ist sehr interessant, ca. 19,00 °dH ist die Wasserhärte bei uns. Im Badezimmer entsteht echt schnell Kalk jetzt weiß ich ja warum. Gruß