Auf Oberflächen können sich jederzeit Pilze, Viren und Keime ansammeln, das ist ganz natürlich. Speziell im Bereich von Gesundheitseinrichtungen, Krankenhäusern, Arztpraxen, im Gastronomiebereich und in Fitness-Studios ist auf eine besondere Reinlichkeit zu achten. Die Wahl des richtigen Desinfektionsmittels, das Material der Oberflächen und die Häufigkeit der Nutzung sind hier zu bedenken.
Aufgrund der Corona-Pandemie gehört mittlerweile das ständige Sterilisieren und Säubern von Oberflächen zu dem Hygienekonzept jeder dieser Institutionen. SARS-CoV-2 Erreger können wegen gewisser Faktoren noch tagelang auf Flächen infektiös bleiben, auf metallenen Flächen sogar wochenlang. Eine Raumdesinfektion, etwa in Fellbach, bietet hier diverse Lösungen an. Desinfizierte Flächen sind laut Robert-Koch-Institut bei richtiger und genauer Anwendung zu etwa 99,9 Prozent keimfrei.
Reinigung und Desinfektion
Die Reinigung unterscheidet sich von der Desinfektion im Hinblick auf die Bekämpfung von Krankheitserregern drastisch. Bei der ganz normalen Reinigung mit Reinigungsmitteln, Wischlappen und -wasser verwischt man Keime und Bakterien größtenteils. Sie bleiben bis zu 50 Prozent auf den Flächen vorhanden. Mit der Desinfektion erreicht man dagegen, dass die Flächen etwa zu 84 bis 99,9 Prozent von Krankheitserregern befreit werden.Vor der Desinfektion von Flächensteht immer die Reinigung von groben Schmutzpartikeln. Sichtbarer Dreck sollte von jeder zu desinfizierenden Fläche mit Putzmitteln entfernt werden. Putzlappen und Wischwasser sind während der Reinigung regelmäßig auszuwechseln und abschließend bei mindesten 60 Grad in der Waschmaschine zu waschen. Danach kann die Flächendesinfektion mit dem ausgewählten Mittel beginnen. Wichtig ist hierbei, akribisch zu arbeiten und keine Stelle zu übergehen.
Die richtige Handhabung
Bei der Desinfektion von Flächen sollten stets Handschuhe getragen werden, da die chemischen Mittel Hautreizungen, bis hin zu Verätzungen und Allergien hervorrufen können. Lange Putzhandschuhe sind hier eher geeignet als dünne Einmalhandschuhe, denn so kann das schädliche Eintreten von Desinfektionsmitteln verhindert werden. Des Weiteren sind Einmalwischlappen zu verwenden, die in einer Spenderbox getränkt mit Desinfektionsmittel aufbewahrt werden. Denn bei einer Flächendesinfektion mit einem Aufwischtuch, das wieder und wieder zurück in das Mittel gelangt um danach die Fläche zu bereinigen, könnte sich kontaminiertes Material aus dem Wischwasser weiter auf den Flächen verteilen. Sollte die Fläche mit einer Sprühflasche gereinigt werden, ist zu beachten, dass der hier auftretende Nebel nicht eingeatmet werden darf. Der Sprühnebel kann zu Hautreizungen und Allergien führen und im schlimmsten Fall eine Atemnot auslösen. Deswegen wird hier dringend zum Tragen einer Atemschutzmaske angeraten. Bei einer Sprühdesinfektion ist im Speziellen darauf zu achten, dass die Fläche erst nach der vorgesehenen Einwirkzeit wieder abgewischt werden sollte, da erst der Wischvorgang zur Reduzierung der Keime führt.
Für eine sichere Desinfektion muss das Mittel nass aufgetragen werden, leicht feucht ist in diesem Fall nicht ausreichend. Nun kann die Fläche mit den vorgesehenen Hilfsmitteln gereinigt werden. Nachdem alles vollständig getrocknet ist, ist die Desinfektion wirksam geworden.
So wirken Desinfektionsmittel
Desinfektionsmittel wirken durch chemische oder physikalische Prozesse. Keime sterben ab und können sich nicht mehr vermehren. Durch eine Zugabe von Tensiden werden diese Wirkungsweisen noch unterstützt. Die meisten Desinfektionsmittel wirken multitoxisch. Das heißt gegen mehrere Erregerarten gleichzeitig. Zur Bekämpfung von Bakterien, behüllten Viren und Pilzen ist Alkohol besonders geeignet.
Desinfektionsmittel benötigen eine gewisse Einwirkzeit. Das liegt daran, dass die infektiösen Stoffe erst einmal vom Desinfektionsmittel aufgelöst werden müssen. Bei einem Virus zerstört beispielsweise der Alkohol im Mittel die Erbsubstanz und die Hülle des Virus.
Im Allgemeinen wirken Desinfektionsmittel verschieden. Die Inhaltsstoffe, die verwendet werden, bekämpfen auf unterschiedliche Art Keime und Bakterien.
Das Wirkspektrum von Desinfektionsmitteln lässt sich nach den folgenden Arten unterscheiden:
Bakterizide sind Stoffe wie Alkohole, Phenole oder Chlor. Diese bakteriziden Desinfektionsmittel hemmen die Ausbreitung von Bakterien, ohne sie dabei abzutöten.
Viruzide sind zu unterteilen in verschieden wirkende Gruppen. Begrenzt viruzide Mittel wirken gegen behüllte Viren, wie Corona-, Masern-, und Herpesviren. Begrenzt viruzide Plus Mittel bekämpfen darüber hinaus noch Adeno-, Noro- und Rotaviren. Viruzide wirken gegen behüllte und unbehüllte Viren, zu ihnen gehören Hepatitis B oder humane Papilloma-Viren.
Fungizide hindern das Wachstum von Pilzkulturen, aber nicht das der Pilzsporen (siehe Sporizide).
Sporizide machen Pilz- und Bakteriensporen keimunfähig. Chlor etwa oder Essigsäure, Natriumhypochlorit, Ozon und Wasserstoffperoxid sind Wirkstoffe, die diese Sporen zerstören können. Sporen sind schwieriger zu bekämpfen als fertige Pilze, das macht die Wahl des verwendeten Mittels umso wichtiger.
Unterschiedliche Flächen
Flächen können unterschiedlich groß und aus verschiedensten Materialien sein. Für große Flächen eignen sich größere Mengen in Litergebinden, die als Spray aufgetragen werden. Bei kleineren Flächen kann man praktische Tücher nutzen, die bereits in Desinfektionsmittel getränkt aus einem Spender einzeln zu entnehmen sind.
Flächen können unterschiedlich empfindlich sein. Desinfektionsmittel haben meistens einen hohen Alkoholgehalt. Das vertragen beispielsweise Kunstleder, Lacke und Plexiglas nicht. Besonders zu beachten sind hier technische Geräte, wie Computer, Telefone und andere technische Geräte. Hier empfiehlt es sich, auf alkoholfreie Varianten von Desinfektionsmitteln zurückzugreifen. Dagegen steht die Sprühdesinfektion. Hier wird zwar noch ein Tuch benötigt, jedoch kann das Spray auch in schwer zugänglichen Bereichen aufgesprüht werden.
Haltbarkeit des Flächendesinfektionsmittels
Auf die Herstellerangabe auf der Verpackung des Mittels ist genauestens zu achten. Am effektivsten ist es, sich das Anbruchs-Datum der Verpackung zu notieren. Desinfektionsmittel müssen immer wieder fest verschlossen werden, um Kontamination oder eine Verdunstung zu verhindern. Darüber hinaus müssen Desinfektionsmittel-Dosiergeräte und -Lösungen in Spendersystemen ständig mikrobiologisch kontrolliert werden.
Zwecke der Desinfektion
Die Routinedesinfektion findet regelmäßig statt und dient der Vorbeugung und Eindämmung von Erregerausbreitungen. Dies wird per Wischdesinfektion mit einem getränkten Einmaltuch durchgeführt. Beispielsweise an Bettgestellen, Handläufen oder Türgriffen.
Sollten vermehrt Krankheitserreger nachgewiesen werden, muss umgehend die Desinfektion im Ausbruchsfall eingeleitet werden. Hierzu werden die gesamten Flächen und zusätzlich alle Nasszellen, Küchen und Kantinen desinfiziert. Das Desinfektionsmittel ist hier abhängig vom Erreger auszuwählen.
Wird eine Räumlichkeit nach einer Kontamination mit Erregern neu hergerichtet und soll danach steril sein, findet die sogenannte Schlussdesinfektion statt. Eine Wischdesinfektion mit bakterizidem und viruzidem Flächendesinfektionsmittel ist dazu geeignet. Bei besonders hohem Befall muss die Einwirkzeit und die Konzentration der Lösung verstärkt werden.
Im Seuchenfall wird nach der angeordneten Entseuchung desinfiziert, um einem epidemischen Krankheitsausbruch entgegenzuwirken. Hier sind die Vorgaben des Robert-Koch-Institutes genauestens zu befolgen. Einwirkzeit und Konzentration des Desinfektionsmittels sind hierbei in jedem Fall höher als bei der Routinedesinfektion.
Darauf ist im Besonderen zu achten:
Mit Flächendesinfektionsmitteln lassen sich Oberflächen wie Tisch- und Arbeitsplatten, Bettgestelle, Fußböden, Türgriffe und Geländer behandeln. Ein qualitativ hochwertiges Desinfektionsmittel führt zu einer schnellen und gründlichen Keimreduktion und lässt sich gut vom Benutzer vertagen. Es ist lange haltbar und verfügt über eine ausreichende Eindringtiefe.
Es sollte darauf geachtet werden, dass das gewählte Desinfektionsmittel gegen die jeweiligen mikrobiologischen Stoffe wirkt, die aller Wahrscheinlichkeit nach vorhanden sind. Des Weiteren sollte vermerkt sein, welche Materialien zu behandeln sind und welche Art der Desinfektion am besten geeignet ist. Die Herstelleranweisung ist bei allen Desinfektionsmitteln genau zu befolgen.
Bei allen diesen Vorgängen ist auf Schutzkleidung, wie Kittel, Schuhwerk, Handschuhe, eventuell Atemschutz und Hauben zu achten.