Diese Untersuchungen lassen aufschrecken: Manch heimischer Kühlschrank stellt einen stark frequentierten Wallfahrtsort für Bakterien dar; bis zu elf Millionen Keime sollen sich demnach auf nur einem einzigen Quadratzentimeter im Kühlschrank tummeln. Teilweise im Minutentakt vermehren sich dabei oftmals die unerwünschten Gäste. Die Folge: Die Gefahr von Durchfällen und Lebensmittelvergiftungen steigt immens. Allerdings kann dieses Schauermärchen bzw. Horrorszenario durch das regelmäßige Reinigen des entsprechenden Kühlschranks und auch durch die richtige Temperatureinstellung verhindert werden. Zudem muss der jeweilige Nutzer auch nicht vorschnell einen neuen kaufen, da eine explizite Reinigung die Haltbarkeitswerte der Geräte verlängern kann.
Kampf gegen Keime: Kühlschrank reinigen und Temperatureinstellungen anpassen
So sind viele Kühlschränke schlichtweg zu warm. Laut repräsentativen Messungen in deutschen Haushalten zeigen im Kühlschrank platzierte Lebensmittelthermometer oftmals sieben oder sogar acht Grad Celsius an. Das ist eindeutig zu viel: Bei diesen Temperaturen vollführen bestimmte Bakterienstämme regelrechte Jubelsprünge, da sie sich dort richtig pudelwohl fühlen. Neben der richtigen Temperatureinstellung ist zudem gerade eine gründliche und vor allem in Abständen kontinuierliche Reinigung des Kühlschranks unabdingbar. Zum einen wird so der Gefahr begegnet, dass Keime, Bakterien oder durch verdorbene Lebensmittel entstandener Schimmel den Kühlschrank zu ihrem Hauptwohnsitz machen, zum anderen beugt eine gründliche und regelmäßige Reinigung des Kühlschranks unappetitlichen Gerüchen vor. In diesem Zusammenhang sollte im Rahmen eines umfassenden Reinigungsprozederes der Kühlschrank auch ein- bis zweimal pro Jahr abgetaut und dann explizit gesäubert werden.
Reinigungsprozedere: Essig und Zitrone als schonende „Geheimwaffen“
Um einen Kühlschrank entsprechend reinigen zu können wird als Grundausstattung eigentlich nur ein Eimer mit Wasser, ein Wischtuch bzw. ein Schwamm sowie ein Tuch zum Nachtrocknen benötigt. Zudem stehen eine ganze Reihe von Reinigungsmitteln zur Verfügung, die effektiv für eine umfassende Säuberungsaktion eingesetzt werden können:
Bei einer leichten Verschmutzung genügen oftmals ein leichter Essig oder auch nur wenige Spritzer Zitrone. So kann nicht nur der Kühlschrank gereinigt, sondern – gerade in Bezug auf Essig – gleichzeitig sämtliche Flächen desinfiziert werden; zudem können unangenehme Gerüche beseitigt werden.- Eine gute Wahl stellt zudem eine Natronlösung dar.
- Empfehlenswert ist auch das Verwenden eines Bio-Allesreinigers oder eines Geschirrspülmittels.
- Zum Reinigen der Glasflächen kann ein Glasreiniger genutzt werden.
- Für das Säubern der Außenwände gilt das Nutzen eines Autoreinigers als Geheimtipp.
Das Verwenden eines speziellen Desinfektionsmittel ist in den meisten Fällen nicht nötig.
Wichtiger ist, dass der Kühlschrank kontinuierlich in regelmäßigen Abständen gereinigt wird, bevor sich Ablagerungen, Verkrustungen oder Schimmel verstärkt ansammeln können.
- Für das Auftragen der leichten Reinigungsmittel sollte ein Sprühflasche verwendet werden, damit auch Fugen und Ecken erreicht werden können.
Zeitpunkt der Reinigung sollte klug und vorausschauend gewählt werden
Bevor das Reinigen des Kühlschranks startet sollte das Gerät vom Strom genommen werden. Schließlich ist ein Kühlschrank ein Elektrogerät; da auch Wasser bei einer etwaigen Reinigung benötigt wird ist dies daher alleine aus Sicherheitsgründen wichtig. Zudem sollte der Zeitpunkt der Reinigung so gewählt werden, dass sich nicht allzu viele Lebensmittel im Inneren des Kühlschranks befinden. Die Lebensmittel müssen nämlich für die Zeit der Reinigung zwischengelagert werden. Hierfür bieten sich zum Beispiel ein kühler Keller oder eine herkömmliche Kühltasche bzw. -box an. Bei einem guten nachbarschaftlichen Verhältnis ist es vielleicht auch möglich die entsprechenden Lebensmittel im Kühlschrank des Nachbarn für eine kurze Zeit unterzubringen. Es ist allerdings stets darauf zu achten, dass bei leicht verderblichen Produkten bzw. Lebensmitteln wie beispielsweise roher Fisch grundsätzlich die Kühlkette eingehalten wird. In den kalten Wintermonaten kommen die meisten Lebensmittel bei einer Zwischenlagerung ohne spezielle Kühlvorrichtungen aus. Hier kann zum Beispiel der Balkon als kurzfristige Lagerstätte dienen.
Kühlschrank reinigen: Rückfront absaugen und Dichtungen nicht vergessen
Neben den Außenwänden und vor allem dem Innenbereich sollte auch die Rückwand bei der Säuberungsaktion stets berücksichtigt werden. Deshalb sollte der Kühlschrank im Rahmen des Reinigungsprozedere von der Wand abgerückt werden, damit die Rückwand frei zugänglich ist. Das Metallgitter kann dann mit einem Staubsauger bzw. Handstaubsauger gereinigt bzw. abgesaugt werden. Falls sich die Ablauföffnung für Tauwasser in der Rückfront befindet kann diese mittels eines Wattestäbchens bequem gereinigt werden. Die besagte Öffnung befindet sich allerdings bei einigen Kühlschränken auch im Innenraum. Sind die Außenwände und die Rückfront vom Schmutz und von Ablagerungen befreit, kommt der Innenraum an die Reihe. Dazu sollten zuallererst sämtliche Schubfächer, Platten und Ablagen aus dem Kühlschrank entfernt werden. Diese Utensilien können dann mit einem Schwamm oder Tuch im warmen Spülwasser gesäubert bzw. abgewaschen werden. Zu guter Letzt kann dann der Innenraum ausgewischt werden. Nicht vergessen werden sollte auch das Reinigen der Dichtungen, da sich gerade hier viele Ablagerungen oder zum Beispiel Krümel einnisten können.
Weiterführende Tipps in Bezug auf die Kühlschrank-Reinigung und auf Präventivmaßnahmen
- Bei einer unangenehmen Geruchsbildung kann eine Untertasse oder eine kleine Schale mit Kaffeepulver in den Kühlschrank gestellt werden. Dann verflüchtigen sich in der Regel die Gerüche.
- Gummidichtungen sollten nach dem Reinigungsvorgang mit Talkumpuder eingerieben werden. So werden die Dichtungen nicht spröde und bieten einen zusätzlichen Schutz gegen Schimmelbildung oder Ablagerungen.
- Glyzerin verhindert ein zu schnelles Vereisen des Kühlschranks und beugt zudem der Bakterienbildung vor.
- Eine im Kühlschrank abgelegte Kartoffel oder ein halber Apfel generieren eine hervorragende Wirkung als „Kühlschrank-Deo“.
Prinzipiell reicht es aus drei bis viermal innerhalb eines Jahres den Kühlschrank zu reinigen. Selbstverständlich sollten kleinere Verunreinigungen stets zeitnah beseitigt und Obst- und Gemüsefächer bestenfalls einmal pro Woche ausgewaschen werden. Innerhalb eines umfassenden Reinigungsprozedere muss besonderer Wert auf die Ablauföffnung für das Tauwasser gelegt werden. Wenn dies nicht akkurat gemacht wird droht hier durch herausgelaufene Abtau-Flüssigkeit Salmonellengefahr. Die Notwendigkeit einer umfassenden Reinigung sollte grundsätzlich nie unterschätzt werden. Dank kontinuierlich und konsequent durchgeführter Reinigungsvorgänge kann sich nämlich die Lebensdauer eines Kühlschranks deutlich erhöhen.